Auslosung und erster Wettkampftag

Sonntagabend hat es mich tatsächlich doch noch erwischt. Eine kleine Erkältung hat sich angebahnt, sodass ich das medizinische Team aufsuchen musste. Der Wechsel zwischen brutaler Hitze draußen und eisige Kälte drin macht mir hier sehr zu schaffen. Da sie Yuko aber recht schnell wieder auf die Beine bekommen haben, machte ich mir keine allzu großen Sorgen. Nachdem ich Montagmittag noch ein kleines Schläfchen eingelegt habe, geht es seitdem bergauf. [Ja, Mama – ich habe extra nichts erzählt, damit du nicht den ersten Flieger hierher nimmst..]

Die Wettkampfhalle

Die Auslosung ergab für den Team-Wettbewerb folgende Gruppengegner: Chile, Russland und Estland. Gegen Chile als auch Estland rechneten wir uns gute Chancen aus, während wir Russland für einen sehr schwierigen Gegner hielten. Gespielt wird generell im 3er-Team – ähnlich wie in der Männer-Bundesliga. Da ich noch angeschlagen war und wir gegen die Russen nominell in Bestbesetzung aufstellen wollten, setze ich aus und nutzte den heutigen Tag für Training und Erholung. Die Mädels setzten sich um 12 Uhr erwartungsgemäß gegen Chile (Morales, Castellano, Meneses) mit 3-0 durch. Abends um 18 Uhr warteten dann die starken Russinnen, die uns wie befürchtet mit 3-1 schlugen. Dabei ging es so gut los: Katharina startete mit einem souveränen 3-1 gegen die gegnerische Nummer 2 Guseva. Yuko verlor im nächsten Spiel unglücklich die ersten 2 Sätze gegen Noskova, ehe diese im 3. Satz davon lief. Yvonne musste sich dagegen Blazhko 1-3 geschlagen geben, ehe Katharina auch gegen Noskova das Nachsehen hatte. Morgen Mittag geht es mit dem letzten Gruppenspiel gegen Estland weiter, wo ich auch meinen ersten Einsatz haben werde. Drückt mir fleißig die Daumen, damit ich mir nicht vor Aufregung wieder völlig im Weg stehe 🙂

Deutschland vs. Russland am TV-Tisch

Das Jungs-Team war dagegen gleich doppelt erfolgreich: Nach einem 3-1 gegen Kasachstan, folgte ein weiterer Sieg gegen Rumänien. Morgen schließen sie die Gruppe gegen die Philippinen ab, bevor es abends in die Achtelfinals geht. Alle Ergebnisse könnt ihr übrigens auch auf der offiziellen Universiade-Seite einsehen: hier.

Mein besonderes Tages-Highlight war das Einspielen am Morgen. Zu aller erst musste ich erfahren, dass Einspielen in der Trainingshalle vor allem eines bedeutet: Kämpfen. 12 Tische stehen, aber 24h Teams müssen sich einspielen, d.h. acht Leute pro Tisch minimum. Man teilt sich also nicht nur über Kreuz ein Tisch, sondern teilt sich auch noch diese Hälfte aller zwei Ballwechsel mit anderen. Die erste Lektion war also: dreist sein und einfach mit ranstellen, denn zum einen ist es wohl so üblich und zum anderen würde ja jeder Nein sagen, wenn man erst fragen würde.

Lektion 2 erhielt ich von Yuko: Erst hatte ich sie am Freitag belächelt, weil sie ihre Bälle mit Punkten markiert hat; im Nachhinein stellte sich das aber als sehr clever heraus. Denn bei der Masse an Menschen und dem ganzen Gewusel, verliert man sehr schnell die eigenen Bälle bzw. werden sie immer Mal weggenommen. Andererseits hat das Ganze auch etwas sehr positives. So hatte ich die Gelegenheit mit den Vize-Weltmeistern im Doppel Morizono/Oshima an einem Tisch zu spielen! Wer kann das schon von sich behaupten? Auch wenn das Einspielen dann länger gedauert hat (Wenn man 2-2 Ballwechsel abwechselnd spielt, die Japaner aber keinen Fehler machen, wartet man halt echt lange), hat es sich absolut gelohnt!

Am Montag Abend absolvierten wir übrigens noch ein kleinen Stadtrundgang mit Besuch in einem echten taiwanesischen Restaurant – dazu aber später mehr. Leider fehlt mir momentan die Zeit, ausführlich über so viele Dinge zu berichten, denn jetzt ist schon längst wieder Schlafenszeit. Das hole ich aber alles selbstverständlich nach, versprochen!

Verschnupfte Grüße,

Huong

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